Sunset: stockwords.de

Einige Jahre lang hat mein Projekt stockwords.de jetzt Stockfotografen dabei geholfen, optimale Schlagwörter für Ihre Bilder zu finden. Ende März 2026 ist damit Schluss. Grund dafür ist die rasante Weiterentwicklung von LLMs und generativen KI-Systemen.

Jetzt, im Herbst 2025, kurz dem dritten Geburtstag von ChatGPT, zeigt sich die Welt für Stockfotografen deutlich verändert: Selbst kostenfreie Versionen von ChatGPT können Bilder generieren und es vergeht kaum eine Woche in der generative KI-Modelle nicht einen neuen Sprung machen.

Selbst „Brot und Butter“-LLMs wie ChatGPT können Bildklassifizierungen erledigen und Schlagwörter für Bilder finden:

ich möchte dieses foto auf stock-plattformen wie adobe stock oder shutterstock verkaufen. nenne mir die 25 besten keywords für dieses foto.

Mehr als ein solch einfacher Prompt und der Upload des Fotos ist nicht (mehr) nötig, um gute Keywords zu erhalten. stockwords.de mit seinem Ansatz aus einem Set von Bildern möglichst ähnliche Bilder auszuwählen wirkt da schon fast archaisch.

Es gab natürlich Anfragen, ob ich stockwords.de nicht auch umbauen und eine KI dafür verwenden könne, die Bilder automatisch zu verschlagworten. Technisch wäre das möglich, aber am Ende ist das nur ein weiterer Layer auf einem KI-Modell, mit dem man genau so gut direkt sprechen/schreiben kann. Folglich hab ich es gelassen.

Also: Verschlagwortung lässt sich mittlerweile über frei verfügbare Tools einfacher als über meines erledigen.

Noch kurz zu generativen Systemen: Adobe Photoshop, immer noch der unangefochtene Platzhirsch im Bereich Bildbearbeitung hat seit mehr als zwei Jahren generative Funktionen direkt integriert. Das Adobe-Modell nennt sich dabei “Firefly“.

In der neuesten Beta-Version von Photoshop kommen jetzt auch die noch fortschrittlicheren Modelle “Flux Kontext“ von Black Forest Labs sowie “Nano Banana“ von Google zum Einsatz und legen die Latte nochmal etwas höher.

Schaut man sich die rasante Weiterentwicklung der generativen KI-Modelle an, dann kann man erahnen, dass die Tage klassischer Stockfotografie bald endgültig gezählt sein könnten. Statt sich durch die Kataloge der Bildagenturen zu scrollen und zwischen „geht so“, „besser als nichts“ und „gar nicht soooo schlecht“ wählen zu müssen, prompten wir künftig möglichst genau (oder auch nicht) was wir gerne hätten.

Ein „voll“-generatives Modell macht dann einen ersten Entwurf basierend auf dem Ursprungsprompt, mithilfe kontextbasierter Modelle verfeinern wir das nach und nach bis wir da sind, wo wir hin wollen. Zukunftsmusik? Mitnichten!

Wer sich etwas umschaut, wird bereits heute Workflows für Low Code-Automationstools finden, die genau solche Aufgaben für Produktbilder, Mockups, Moodbilder und ähnliches ausreichend gut erfüllen.

Also (die Zweite): Auch hier werden wir keine Stockfotos mehr benötigen und damit keine Tools mehr wie stockwords.de.

An dieser Stelle sei trotzdem noch kurz Danke gesagt für viele tausend Keywordsuchen in den letzten Jahren. Ich hoffe ich habe damit irgendjemandem helfen können.

Beim Suchen nach „den Anfängen“ stellte sich übrigens raus, dass es dieses Tool bereits seit 2017 gibt. Wow.

Sunset (computing)

In information technology (IT), to sunset a server, service, software feature, etc. is to plan to intentionally remove or discontinue it. In most cases, the term also connotes that this discontinuation is announced to users in advance, generally with an expected timeline.

Wikipedia