ICC-Profile für Drucker erstellen
Nachdem in der Einführung ins Color Management ICC-Profile schon ein Thema waren, gehe ich heute näher auf die Erstellung dieser Profile ein.
Sie ähnelt sich für Monitore und Drucker, aus Spaß an der Freude fange ich mit Profilen für Drucker an.
Warum ein ICC-Profil für Drucker erstellen?
Wie in der Einführung beschrieben, dienen Farbprofile dazu, festzuhalten, welche Farben ein Gerät anzeigen oder ausgeben kann. Das ist natürlich auch besonders für Drucker von Interesse. Wenn ich ein Bild auf meinem Drucker zuhause ausdrucke, dann soll es natürlich dem Bild auf meinem Monitor möglichst nahe kommen.
Wie sieht der Prozess zur Erstellung eines ICC-Profils aus?
Grundlegend sieht der Prozess dabei so aus, dass ich ein sogenanntes „Testchart“ drucke, das aus ganz vielen Farbfeldern besteht, und diese dann mit einem Messgerät erfasse. Aus den so gewonnen Messdaten lässt sich der Drucker charakterisieren, d.h. es lässt sich ermitteln, wie der Drucker aktuell verschiedenste Farben mischt. Im Vergleich dazu existieren Tabellen, die Daten darüber enthalten, wie die Farben eigentlich gemischt werden sollten.
Basierend auf diesem Wissen, kann man dann ein ICC-Profil erstellen, das geht automatisch durch entsprechende Software-Lösungen, welches in Photoshop oder sonstwo zur „Korrektur“ bzw. Anpassung meiner Bilddaten nutzen kann.
Soviel zum grundlegenden Vorgang, der für Privatpersonen angenehm einfach, und für Heimbedürfnisse dennoch ausreichend genau, gestaltet werden kann.
Einfache Lösungen für Heimanwender
Um ICC-Profile für „Heimdrucker“ zu erstellen, kann zum Beispiel auf Services wie drucker-kalibrieren.com zurück gegriffen werden, bei denen bereits ab 26 Euro Profile erstellt werden können (für professionelle Anwender/Bedürfnisse gilt hier wieder die „mindestens 10 Mal so teuer“-Regel).
Der Vorgang ist dabei grundlegend der Gleiche. Man kauft das gewünschte Farbprofil, zum Beispiel eines für normale Tintenstrahldrucker oder eins nur für Graustufen, und kann dann ein Testchart herunterladen.
Dieses muss man auf seinem Gerät ausdrucken und schließlich zum Anbieter zurück schicken. Dort wird, auf Basis des verwendeten Papieres und der Messfelder ein ICC-Profil erstellt, dass man anschließend runterladen und ins Betriebssystem einbinden kann.
Wichtig ist hierbei, dass Profile papierspezifisch sind. Wer also ein Profil auf 80 Gramm Standard-Büropapier erstellen lässt, sollte sich nicht wundern, wenn die Ausdrucke auf einem hochwertigen Fotopapier dann wieder nicht so gut aussehen wie gedacht. Hier sollte man also entweder gleich mehrere Profile für verschiedene Papiersorten erstellen (professioneller Ansatz) oder seine Fotos künftig nur noch auf einem einzigen Papier drucken.
Einsatzzweck entsprechender Profile
Will ich nun, z.B. aus Photoshop, auf meinem Drucker drucken und habe in Photoshop das entsprechende Profil hinterlegt, dann kann ich mir mittels der Softproof-Funktion (dort wird das Bild im Zielfarbraum simuliert angezeigt) noch vor dem Druck einen Eindruck vom Druckergebnis verschaffen. Aber nicht nur für diese Voransicht oder für eine genauere Wiedergabe der Farben ist das Profil interessant.
Ganz allgemein kann man damit auch einen Farbstich entfernen. Da mein Drucker durch das Profil neue Anweisungen dazu hat, wie er Farben mischen soll, kann ich grundsätzlich immer weniger Magenta drucken lassen als eigentlich nötig wäre, wenn ich weiss, dass ich einen Rotstich in meinen Bildern habe.
Diese Anwendung von Farbprofilen ist in professionellen Kreisen eher unerwünscht. Profile sollten nur beschreiben, nicht korrigieren, dazu gibt es dort andere Werkzeuge. Allerdings weisen dort die Drucker in aller Regel auch keine Farbstiche auf, so dass hier unterschiedliche Maßstäbe gelten. Ich wollte es nur der Vollständigkeit halber erwähnt haben.
Man nennt diesen ganzen Vorgang oft „Drucker kalibrieren“, wobei dies technisch nicht ganz korrekt ist. Kalibrieren bezeichnet das Einstellen von festen Grundwerten, das ist allerdings ohne Eingriff in die Programmierung des Druckers selbst nicht möglich. Ich kann jedoch den Drucker profilieren, eben durch die Anwendung eines ICC-Farbprofils im Betriebssystem oder meiner Software, und damit die Ausgabe anpassen. Wer nicht professionell oder hauptberuflich in diesem Bereich unterwegs ist, kann die beiden Begriffe allerdings synonym verwenden, da in aller Regel klar ist, was gemeint ist.
Wer öfters mit seinem Drucker zuhause Fotos ausdrucken will, der sollte diesen Betrag investieren. Eine Verbesserung der Ausgangsbedingungen ist nie verkehrt.
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